Eine Sterbeamme tritt an…

…um durch den ersten Schock aus der Handlungsunfähigkeit zu lotsen. Sie ist eine Begleiterin und Vermittlerin in einer extrem belastenden Lebenssituation, wenn das Leben durch Krankheit, Tod oder Verlust ins Wanken gerät. Ihre Rolle ist von grosser Bedeutung in Momenten des Übergangs zu neuen Lebensphasen, im Sterben und der Trauer. Durch ihre Präsenz und Unterstützung hilft sie den Menschen, mit der Orientierungslosigkeit umzugehen, die nach dem Tod eines geliebten Menschen oder in der eigenen Übergangsphase entstehen können. Und sie geht davon aus, dass ihr Gegenüber ExpertIn für ihre/seine eigene Entwicklung ist.

Ihre Arbeit geht weit über die rein praktische Unterstützung hinaus. Sie hilft nicht nur bei der Organisation von Betreuung, Bestattungen oder der Bewältigung bürokratischer Hürden, sondern bietet auch emotionalen Beistand in unübersichtlichen Situationen. Sie kann als eine Art „Brücke“ dienen, die den Übergang von einem Zustand der Verwirrung und Trauer zu einem Zustand der klaren Handlung und Akzeptanz unterstützt.

Der heilende Aspekt, den sie in ihrer Arbeit aufgreift, liegt vor allem im Akzeptieren von Sterblichkeit und Krankheit als Teil des Lebens. In einer Welt, die oft den Tod ausblendet, ist die Sterbeamme dafür da, den natürlichen Zyklus von Leben und Tod anzuerkennen und Menschen zu helfen, diesen Zyklus in einem bewussten und respektvollen Rahmen zu erleben.